Demotec 200: Lichthärtend
Einsatzmöglichkeit und Handhabung unterscheiden sich deutlich von allen bisherigen Einbettmitteln. Um die universellen Möglichkeiten des Systems voll auszuschöpfen, empfehlen wir vor Gebrauch der Produkte diese Gebrauchsanweisung gründlich durchzulesen.
Allgemeine Information
Alle Komponenten des Systems sind lichthärtend. Sie werden durch Bestrahlung im ungefähr-lichen UVA Bereich von 350-400 Nanometer ausgehärtet. Dadurch kann mit den Kunststoffen bei Tageslicht oder bei künstlicher Beleuchtung ausreichend lange gearbeitet werden, ohne dass eine ungewünschte Selbstpolymerisation zu befürchten ist.
Sonneneinstrahlung - auch hinter Glas - muss aber vermieden werden. Sie reicht aus, um den Kunststoff anzuhärten. Da keine der Komponenten angemischt werden muss, ist die Verarbeitung sehr angenehm und es gibt keinen Materialverlust. Der hohe Dampfdruck der Kunststoffe ermöglicht eine nahezu geruchlose Verarbeitung. Die Kunststoffe des Systems 200 sind sofort gebrauchsfertig. Ihre Aushärtung beginnt erst dann, wenn Sie die Einbettungen im Gerät bestrahlen. Eine Besonderheit dieser Kunststoffe ist es, dass die Aushärtung durch Abschalten der Lichtquelle jederzeit unterbrochen werden kann, ohne dass sich die Materialeigenschaft negativ verändert.
Werden die Lichtquellen wieder neu hinzugeschaltet, setzt sich die Aushärtung fort. Auch kleinste Kunststoffmengen oder dünne Schichten härten in optimaler Qualität aus. Diese Besonderheiten gestatten universelle Einsetzbarkeit und hohe Flexibilität. Die besten Resultate werden sicher und reproduzierbar erreicht, wenn die Kunststoffe kombiniert eingesetzt und in einem geeigneten Bestrahlungsgerät ausgehärtet werden. Die gute Lichtdurchlässigkeit der Demotec Einbettformen aus Polypropylen unterstützen hierbei eine gleichmäßige Durchhärtung.
Bei sachgemäßer Anwendung werden in den meisten Fällen spaltfreie Einbettungen erreicht. Kleine Proben wie Drähte, Bleche, Folien oder Elektronikteile können ohne jegliche Hilfsmittel in der gewünschten Position fixiert und eingebettet werden. Werden die Produkte des Systems Demotec 200 mit anderen Materialien gemischt, kann keine Garantie für metallografisch einwandfreie Einbettungen übernommen werden.
Haftvermittler Demotec 200
Der Haftvermittler ist die ideale Abrundung des lichthärtenden Systems Demotec 200. Um allen Anforderungen gerecht zu werden wird er in 2 Konsistenzen - sehr dünnflüssig und dickflüssig - geliefert. Besonders der sehr dünnflüssige Haftvermittler ist geeignet, Spalten, Risse und Poren an Materialproben zu verschließen und diese für metallografische Untersuchungen zu optimieren. Das Auftragen des Haftvermittlers erfolgt mit einem Pinsel, der jeder 20 ml Flasche beigefügt ist, oder durch Eintauchen der Probe.
Dringt der Haftvermittler auf normalem Wege nicht tief genug in Spalten und Risse ein, kann leicht evakuiert werden. Die aufgetragene Schicht sollte 2 mm nicht übersteigen. Nur bei Einhaltung dieser Schichtdicke werden optimale Ergebnisse erreicht. Wird der Haftvermittler zusammen mit der Grundmasse verwendet, muss die Aushärtung mit einem leistungsstarken Polymerisationsgerät erfolgen, das über mehrere Strahler verfügt. Ist lediglich der Haftvermittler alleine in dünner Schicht auszuhärten, ist dies auch mit einem einstrahligen Lichtpolymerisationsgerät möglich.
Basisflüssigkeit Demotec 200
Mit der klaren, farblosen Basisflüssigkeit wird die Einbettform bis zur gewünschten Höhe aufgefüllt. Beachten Sie dabei, dass die einzubettende Probe völlig mit der Flüssigkeit bedeckt ist. Wir empfehlen mindestens 3 mm über den höchsten Punkt der Probe aufzufüllen um Beeinträchtigungen der Einbettqualität zu vermeiden. Die Basisflüssigkeit hat eine sirupartige Konsistenz. Deshalb empfehlen wir, das Auffüllen der Einbettformen mit einem dünnen Ausgießstrahl vorzunehmen, um Lufteinschlüsse zu vermeiden. Auch ein Auffüllen, beginnend an einem "freien Platz" neben der einzubettenden Probe vermindert das Risiko einer eingeschlossenen Luftblase.
So kann die Basisflüssigkeit ruhig und blasenfrei bis zur gewünschten Endhöhe aufsteigen. Wird dennoch eine Luftblase festgestellt, kann diese mit einem spitzen Gegenstand aufgelöst werden. Obwohl die Basisflüssigkeit nach neuestem Stand der Technik hergestellt wird, halten wir die Verwendung der Flüssigkeit alleine - ohne Pellets - für metallografische Einbettungen nicht für optimal. Erst in Kombination mit der Grundmasse und dem Haftvermittler werden die besten Ergebnisse erreicht.
Die Aushärtung der Basisflüssigkeit erfolgt in einem leistungsstarken Polymerisationsgerät. Bei Beachtung der dem Gerät beigefügten - Bestrahlungsempfehlungen werden die Einbettungen kontrolliert und vollständig ausgehärtet. Die Oberfläche der Basisflüssigkeit ist durch Sauerstoffinhibierung klebrig. Dies kann sehr einfach durch Auftragen einiger Tropfen Wasser (Pipette) verhindert werden. Der beste Zeitpunkt dafür ist eine der letzten Bestrahlungspausen. Dann ist der Kunststoff schon verfestigt und das Wasser hinterlässt keine Spuren in der rückseitigen Oberfläche.
Wird das einmal vergessen, kann dieser Vorgang aber nach Ablauf der normalen Polymerisation jederzeit wiederholt werden: Einfach etwas Wasser auftragen und nochmals ca. 2 Min. bestrahlen. Die Oberfläche ist danach völlig klebefrei.